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Herzenssprachen | Dr. Adeline Hurmaci

Donnerstag, 30. Mai 2019

Adeline Hurmaci bietet Halbtagsseminare für Eltern an, die ihre Kinder multilingual erziehen möchten. Adeline ist gebürtige Französin und hat ein gemeinsames Kind mit ihrem türkischstämmigen Ehemann. In unseren Beratungsprozess startete sie mit einer ganz anderen Gründungsidee. "Die größte Herausforderung war für mich, anzuerkennen, dass ich mit dieser Idee nicht selbstständig werden konnte und mich auf etwas Neues einzulassen."

Name

Dr. Adeline Hurmaci

Herzenssprachen

Großbeerenstr. 247C | 14480 Potsdam

www.herzenssprachen.de

info@herzenssprachen.de

Alter bei Gründung

30 Jahre

gründete im Jahr 2019

Ausbildung

Studium der Germanistik (B.A., M.A.) und der Kulturwissenschaften (Promotion) an den Universitäten Le Mans (Frankreich) und Paderborn

Kurzportrait deines Unternehmens

Multikulturalität und somit Mehrsprachiges Aufwachsen sind heutzutage keine Ausnahme mehr, sondern ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Die Sprachbildung und die damit einhergehende frühe Förderung der Sprachentwicklung stellen die Grundlage für den späteren Bildungserfolg von Kindern dar. Im Rahmen von Seminaren will ich Eltern (und später pädagogischen Fachkräften) all das Wissen vermitteln, was sie für eine alltagsintegrierte und angepasste Förderung ihrer mehrsprachig aufwachsenden Kinder benötigen, sowie zahlreiche Tipps für die Gestaltung des Familien- bzw. Kita-Alltags. Außerdem will ich den Betroffenen auch außerhalb von Seminaren zur Seite stehen, indem ich ihnen in einer beratenden Funktion zur Verfügung stehe.

Beschreibe dein Unternehmen in drei Sätzen

Ich biete Tagesseminare für Eltern junger Kinder (und später auch für pädagogische Fachkräfte) zum Thema mehrsprachiges Aufwachsen an. Mein Fokus liegt dabei auf den ersten 6 Lebensjahren. In baldiger Zukunft will ich auch Seminare für pädagogische Fachkräfte (u.a. an Fortbildungsinstituten oder Hochschulen) und Beratung für Kitas anbieten.

Was sind für dich die größten Errungenschaften als Unternehmer?

Was ich an meiner Selbständigkeit besonders liebe ist die Tatsache, dass ich völlig frei handeln kann und 100% meiner Zeit dem widmen kann, was mir wirklich am Herzen liegt. Außerdem genieße ich es, das Gefühl zu haben, bald durch meine Tätigkeit etwas auf der sozialen Ebene bewirken zu können.

Wann hattest du das erste Mal die Idee, dich selbstständig zu machen?

Im Frühling 2016 kam mein dreisprachig aufwachsender Sohn auf die Welt. Dies löste bei mir das große Interesse für die Sprachentwicklung und -förderung im mehrsprachigen Kontext aus, woraus sich eine Leidenschaft entwickelte. 2018 entstand zuerst die Idee einer mehrsprachigen Buchkiste für Kitas, aus der aber nun ein Verein werden soll - weil sich herausgestellt hat, dass sich das Modell als Geschäft nicht tragen würde. Aus dieser ersten Idee hat sich zu Beginn des Jahres 2019 zusammen mit Thomas die Idee einer Selbständigkeit als freiberufliche Dozentin und Beraterin im Bereich früher Mehrsprachigkeit entwickelt. Zu dieser Zeit war ich zwar an einem Forschungsinstitut als Mitarbeiterin eingestellt, wusste aber, dass ich nach meinem im April endenden Vertrag keine Aussicht auf einen neuen Vertrag hatte.

Was war die größte Herausforderung bei der Gründung und wie bist du damit umgegangen?

Ich kam zuerst mit einer Idee an, die in der Form eines Geschäfts nicht umsetzbar war. Trotzdem konnte ich mich von dieser Idee nicht trennen, weil ich so überzeugt vom sozialen Impact und Nutzen war. Die größte Herausforderung war für mich, anzuerkennen, dass ich mit dieser Idee nicht selbstständig werden konnte und mich auf etwas Neues einzulassen. Nicht destotrotz war ich noch fest davon überzeugt, meinen eigenen Weg zu gehen und im Bereich mehrsprachiges und multikulturelles Aufwachsen etwas anzubieten. Deshalb überlegten Thomas und ich zusammen, was ich daraus machen könnte. Mir fiel dabei manchmal schwer, Unsicherheiten zu überwinden. Doch der Austausch verstärkte mich in meinem Vorhaben.

Wie hat dich das Team von Enterprise bei der Gründung unterstützt?

Den regelmäßigen Austausch mit Thomas habe ich als sehr unterstützend empfunden. Er hat mir in jeder Phase meiner Überlegungen geholfen und teilweise auch Zweifel abgenommen, indem er ein guter Zuhörer war und die richtigen Fragen stellte. Die Workshops fand ich sehr wichtig, um mir Wissen anzueignen, das sonst nicht so zugänglich gewesen wäre. Auch für die weitere Reflexion meines Projekts im Austausch mit den anderen Teilnehmenden und den Vortragenden waren diese Tage jedes Mal ein sehr positives und aufbauendes Erlebnis.

Was empfiehlst du jungen Menschen, die eine Idee für eine Unternehmensgründung haben?

Was ich jungen Menschen mit Projektideen empfehlen kann ist vor allem, dran zu bleiben. Der Weg in die Selbständigkeit ist vermutlich selten ein sorgen- und zweifelfreier Weg. Wer aber von seiner Idee und vom Nutzen, das es für andere Menschen bringen kann, stark überzeugt ist, sollte sich den unterschiedlichen Herausforderungen stellen. Dies bedeutet u.a. zu akzeptieren, dass andere Personen aus dem Umfeld oder aus dem Beratungsteam manche Punkte kritisch hinterfragen und einem bei einigen Sachen die Augen eröffnen.

Du interessierst dich für das Thema mehrsprachige Erziehung?

Hier findest du ein weiteres Interview mit Adeline mit dem Schwerpunkt Multilingualität in der Erziehung.

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